Montag, 20. August 2012

[Rezension] Das Leuchten der Purpurinseln von Doris Cramer

Das Leuchten der Purpurinseln
von Doris Cramer
ISBN 9783442378746

1520. Als der vermögende Vater der beiden Mädchen, Mirijam (13) und Lucia (17) stirbt, ist es sein letzter Wunsch seine Töchter in Sicherheit zu wissen. Dazu schickt er sie zu Verwandten in Spanien, wo bereits für Lucia eine Heirat geplant ist.
Doch bei der Überfahrt geht etwas schief. Ein Piratenschiff überfällt sie und nimmt sie gefangen. Es wird ihnen geraten zum Schutz für ihr Leben, ihre wahre Identität als reiche Erbinnen geheim zu halten. Zwar verstehen sie nicht ganz warum, doch sie gehorchen und ehe sie sich versehen finden sie sich auf einem afrikanischen Sklavenmarkt wieder.
Die beiden Mädchen werden getrennt und während die ältere wegen ihrer schönen, blonden Haare und ihrer Jungfreulichkeit in einen Harem gezwungen wird, büsst Mirijam nach einer Vergewaltigung ihre Sprache ein und wird von einem maurischen Heiler gekauft.
Glück im Unglück behandelt dieser sie gut und kümmert sich um sie.
Doch als sie von ihm weggerissen werden und getötet werden soll kommt schnell ans Licht, dass hinter dem Überfall der Piraten kein trauriger Schicksalsschlag sondern kalte Berechnung steht und den beiden bleibt nur noch eine Chance: Die Flucht.

Bei meiner Bewertung für dieses Buch bin ich dieses Mal sehr zerrissen.

Ich beginne mal mit dem Positivem: Das Buch hat eine Durchweg einleuchtende Entwicklung, eine realistische Darstellung der Schauplätze und durch die Beschreibungen kann man sich sehr gut hineinversetzen.
Durch die verschiedenen Eigenarten, Stärken und Schwächen der Charaktere wirken sie teilweise sympatisch, teilweise abstoßend, aber auf jeden Fall lebensecht.

Eher schlecht aber Ansichtssache: Das Buch ist für meinen Geschmack ZU detailiert. Die Erklärungen und Beschreibungen häufen sich zu allem was passiert. Zu den Verschiedenen Tätigkeiten wie Färben, Malen, Schiffsfahrt und der Heilkunst, zu der Umgebung, dem Leben dort und eigentlich allem. Ich finde die Spannung und wirklich aussagekräftigen Teile des Buches leiden sehr darunter, da sie einfach in der Masse untergehen.

Auf der Buchrückseite steht: ,Dort lernt Mirijam nicht nur die Kunst des Färbens und des Heilens, sondern auch die Liebe kennen...´
Liebe kennen ja, Liebe leben nein. Verglichen mit dem restlichen Buch ist dieser Teil enttäuschend zu spät gekommen und zu kurz geraten. Begegnungen erinnern mich auf diese Weise stark an die Wanderhure und deren Fortsetzungen. Abgesehen davon wäre gerade ein Epilog in diesem Buch sehr wichtig gewesen, da in diesem Bereich im Buch starke Zweifel aufkamen und diese hätten geklärt werden müssen.

Alles etwas kryptisch? Ohne Spoileralarm geht es leider nicht genauser -.- Sorry

Ach ja: Ich entschuldige mich im Vorfeld schon, falls die geplante Fortsetzung dieselben Charaktere hat und deren Entwicklung zeigt. Dies macht einen Epilog in diesem Buch natürlich sinnlos.

Die Bewertung: Sehr schweren Herzens, da mir die Charaktere sehr ans Herz gewachsen sind und mir die Story eigentlich trotzdem gut gefiel...




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