Samstag, 5. Juli 2014

[Rezension] Echo der Hoffnung von Diana Gabaldon

ISBN 9783641029944
Echo der Hoffnung
   Bd. 7 der Highland Saga
von Diana Gabaldon
eBook

Zusammenfassung
Der Unabhängigkeitskrieg Amerikas ist in vollem Gange. Jamie, welcher sich geschworen hat niemals seinem Sohn William mit angelegter Waffe gegenüber zu stehen, möchte mittels einer Druckerei und dem geschriebenen Wort in diesen Kampf eingreifen. Doch ein weiteres mal zwingt ihn sein Gewissen dort zu sein, wo er nie wieder sein wollte: 
An der Front.

Rezension
Der Anfang - wenn man es denn noch so nennen kann, den eigentlich waren es etwa die ersten 400 Seiten - hat mich etwas genervt. Der Grund dafür ist, dass Jamie und Claire während dieser Zeit stark in den Hintergrund rückten und es dafür so viele andere Charaktere gab, die über das übliche Maß, zum Verständnis und Geschehen der Geschichte, darin vorkamen. Zum Glück hat sich das im späteren Verlauf der Geschichte geändert und auch wenn es weiterhin viele Perspektiven gab, waren doch Jamie und Claire danach wieder im Fokus.


,,Es schmeckt wie das Zeug, das man einem Pferd
aus den Hufen kratzt."
,,Und wann hast du zum letzten Mal einem Pferd
den Huf ausgeleckt?"

Der Schwerpunkt war in diesem Buch ausnahmsweise offensichtlich. Der Krieg um die Unabhängigkeit Amerikas brach aus und alles vorige *Geplänkel* entlud sich in erbarmungsloser Gewalt. Zu meiner großen Freude, hat sich meine Befürchtung, dass Jamie und Claire von einer Druckerei aus rein theoretische Überlegungen diesbezüglich anstellen und das Buch daher sehr politisch basiert und daher - für mich - eher langweilig sein wird, nicht bewahrheitet. Durch widrige Umstände landeten sie an der Front und ihnen blieb nichts anderes übrig, als dort auch zu bleiben.


Der Hund blickte zu ihr auf, seine Augen gelb im
Kerzenschein. Er leckte sich die Lippen und wedelte sacht
mit der Rute. 
,,Was soll ich nur tun?", sagte sie. ,,Du hast es gut, du kannst
ihm den ganzen Tag hinterherjagen und in der 
Nacht sein Bett teilen, und niemand 
verliert ein Wort darüber."

Personen gab es in diesem Buch mehr als genug. Auch wenn ich natürlich verstehe, dass für das realistische beschreiben eines Krieges, ebenso wie für eine komplexe Handlung namen- und vergangenheitslose Charaktere nicht ausreichen, waren es für meinen Geschmack zu viele. Ich muss ehrlich zugeben, dass mir der ständige Perspektivenwechsel, der unnötige Input den manche Charaktere in das Buch einbrachten und gerade die komplexen, von Lord John aufgestellten Vermutungen und Überlegungen gerade am Anfang etwas die Freude an der Geschichte geraubt haben.


Die nächsten Minuten gerieten zur Platten Komödie, weil
ich derart aufgeregt und atemlos in die 
Kapitänskajüte gerauscht kam, dass ich nur noch ,,Ho...
Schiff... ho!" keuchen konnte, wie ein Weihnachtsmann, der den
Verstand verloren hatte.

Der Stilwechsel. Da Brianna und Roger am Ende des letzten Bandes wieder ins 20. Jahrhundert zurückkehrten, wurde wieder von Ereignissen sowohl im 18. als auch im 20. Jahrhundert geschrieben. Doch dies und die schiere Anzahl der Perspektiven war diesmal nicht alles. Normalerweise schrieb die Autorin so, dass alles chronologisch geschah. Selbst zwischen dem 18. und dem 20. Jahrhundert wurde so geschrieben, dass, wenn man durch den Steinkreis gehen würde, man dort herauskäme wo sie inhaltlich gerade im anderen Jahrhundert waren. Doch diesmal hinkten manche Perspektiven innerhalb des 18. Jahrhunderts gut ein Jahr hinter dem Rest hinterher. Etwas was mich vermutlich nicht halb so sehr verwirrte wie euch diese Erklärung :-D
(Zum Verständnis ein Beispiel im Spoiler) 


,,Du bist nicht besonders friedvoll, Sassenach", murmelte 
er einen Moment später und atmete Moschus
und neues Leben ein. 
,,Aber ich hab dich gern."

Der Spannungsbogen. Durch die vielen Perspektiven, Vermutungen, zeitlichen Sprünge  und das unnötige Input fällt es schwer den Überblick zu behalten. Da man außerdem bereits nach wenigen Kapiteln wieder zu einer anderen Person wechselt, ist es schwierig in die Geschichte hineinzufinden. Gerade in Bezug auf das Input fand ich das sehr schade, da einzeln alles sehr lesenswert war und nur die blanke Masse es herunter zog.
In der zweiten Hälfte des Buches wird es zwar allmählich besser und zum Schluss sogar richtig spannend, doch dies steigert nur die erbarmungslose Enttäuschung, als das Buch praktisch mittendrin zu Ende ist. Ich habe Verständnis dafür, wenn ein Autor etwas Spannung erhält und / oder dem Leser einen Einblick gewährt, was in einer Fortsetzung geschehen könnte, doch das so viele - geschichtlich wichtige - Punkte offen bleiben ist fast schon eine Frechheit. Gerade wenn man bedenkt, wie lange es dann meistens dauert bis eine Fortsetzung erscheint - 3 Jahre.

Fazit
Hart aber wahr: Ein mittelmäßiges Buch mit einem grauenvollen Ende! 






SPOILER
Zum Thema Personen
- Jamies steifer, rechter Ringfinger muss amputiert werden.
- Jamies Familie erfährt die Wahrheit über Claires Herkunft.
- Ian (Senior) stirbt an Schwindsucht und Jenny macht Claire Vorwürfe, weil sie vermutet, dass sie ihn hätte retten können, dies aber nicht tat.
- Jenny verlässt Lallybroch und zieht nach Amerika.
- Ian (Junior) gesteht Rachel endlich seine Gefühle, nachdem Arch Bug tot und er somit vor dessen Rache sicher ist.

Zum Thema Stilwechsel

Beispielsweise erleben Lord John und William Dinge im Jahr 1776 NACHDEM Jamie und Claire welche im Jahr 1777 erlebten.

Zum Thema Ende

- Claire dachte Jamie sei tot und sieht sich gezwungen zum Schutz von Marsali und ihren Kindern Lord John zu heiraten. Doch Jamie lebt noch. 
- Jemmy wurde, weil er weiß wo Jamie das Gold versteckte, entführt und ist in einem Tunnel eingesperrt in dem ein zeitlicher Übergang ist.
- Roger brach mit William Buccleigh MacKenzie - welcher ebenfalls ein Zeitreisender ist und zurück nach Hause will - ins 18. Jahrhundert auf, in der Hoffnung seinen Sohn zu finden.
- William erfährt das Jamie sein leiblicher Vater ist und läuft wütend weg.

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